Samstag, 9. Oktober 2010

Hausbau in Neuseeland

Gerade eben sind wir aus Tauranga zurückgekehrt. Das ist Neuseelands schnellst wachsende Stadt, die an der Ostküste der Nordinsel, etwa 150 Kilometer von Raglan entfernt liegt. Klima und Vegetation sind hier sehr mediterran. Deshalb spricht man auch vom „Nizza Neuseelands“. Besonders Rentner lassen sich hier gerne nieder. Gut, dass Nils nicht weiß, dass rund um Tauranga auch Neuseelands größtes Kiwi-Anbaugebiet liegt. Sonst würde er vermutlich dort hinziehen wollen, denn er liebt Gold-Kiwis, von denen könnte er sich ausschließlich ernähren, wenn man ihn nur ließe…

Auf der rund zweistündigen Fahrt hat man den Eindruck, im Allgäu (Hinterland von Raglan) zu starten, das Münsterland (Region um Cambridge) zu passieren, um schließlich an der Cote d´Azur (Tauranga) zu landen.


Unser Ausflug hierhin sollte aber kein Vergnügungstrip sein. Sondern wir waren mal wieder zum Thema Hausbau unterwegs. Ein Thema, das uns nun schon etwas länger beschäftigt. In Deutschland ist es ja schon schwierig, sich für das richtige Haus und den richtigen Hausbauer zu entscheiden. Aber hier muss man sich in eine komplett neue Materie einarbeiten. Das Bauen hier unterscheidet sich extrem von dem in Deutschland. Häuser bzw. Baukosten sind hier bedeutend günstiger als in unserer alten Heimat. Aber das geht sehr zu Lasten der Bauqualität. Die Standardhauswände sind hier gerade mal 9 (!) cm dick. Meist aus Holzständerwerk, gefüllt mit sog. Pink Batts, einem pinkfarbenen Dämmstoff aus Glasfaser. Keller gibt es nicht. Die Häuser werden ausschließlich auf Bodenplatte oder Pfählen errichtet, die nicht zwingend gedämmt sind. So hat man meist immer kalte Füße. Seit nicht allzu langer Zeit sind doppelverglaste Fenster in Neuseeland vorgeschrieben, deren Profile jedoch nicht thermisch voneinander getrennt sind (was in Deutschland ganz normal ist) und somit nicht die isolierende Wirkung haben. Im Alltag hat dies, insbesondere im Winter zur Folge, dass die Scheiben besonders morgens klatschnass sind. Auch Heizungen sind keineswegs Standard in hiesigen Häusern. Viele heizen mit Radiatoren oder Gasöfen. Etwas luxuriöser und fortschrittlicher sind die sogenannten Heatpumps (Luftwärmepumpen) und elektrische Fußbodenheizungen. Wir haben mittlerweile unsere deutschen Qualitätsmaßstäbe abgelegt und werden wohl den ein-oder-anderen Kompromiss eingehen.

Nachdem wir uns in Hamilton bereits einige Hausbauunternehmen und deren Musterhäuser angeschaut haben, wollten wir uns weitere Musterhäuser und einige im Bau befindliche Häuser in Tauranga ansehen, wo die Bauindustrie derzeit besonders boomt. Nun sind wir mit einem sehr guten Eindruck nach Raglan zurückgekehrt. Zumal sich Thomas auch auf einer Baustelle direkt mit den Bauherren unterhalten konnte, die zufälliger Weise vor Ort waren. Diese bauen nun schon das 2. Mal mit dem von uns favorisierten Unternehmen und sind restlos begeistert. Das klingt doch sehr vielversprechend! Nächste Woche werden wir so wohl noch mal Kontakt zu diesem Builder in Hamilton aufnehmen. Vielleicht kann es dann bald losgehen!

1 Kommentar:

  1. Wie schone Reise! Ich wohne in Polen and ich empfehle dich diesen Land :)

    Gross!
    Aikon | Doppelverglasung

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