Donnerstag, 25. August 2011

Kiwiana: Marmite

2 Kommentare
So'n Zeug essen die hier - hat selbst Stephan und Enno als alten Vitam-Fans nicht geschmeckt.

Donnerstag, 18. August 2011

Fugby World Cup 2011

0 Kommentare
Während ganz Neuseeland frierend dem großen Event entgegenfiebert, schlagen zwei "Skandale" hohe Rugbywellen. Die Kiwis sind entsetzt darüber, dass der (deutsche!) Ausstatter der Nationalmannschaft ("All Blacks"), die Preise für das heilige, schwarze Jersey exorbitant angehoben hat. Wohlgemerkt nur in Neuseeland. Haben die Kiwis sich halt online overseas mit den nötigen Merchandise-Devotionalien eingedeckt. Denen hat der besagte Ausstatter gleich mal drei Streifen durch die Rechnung gemacht und allen Händlern weltweit untersagt, Trikots nach Neuseeland zu verkaufen. Klar, dass hier die neuseeländische Rugbyseele Haka tanzt. Als Herzogenauracher würde ich mich derzeit nicht in's Land trauen...

Der "andere" Skandal ist allerdings von ganz anderem Kaliber, da die Helden der All Blacks selber involviert sind. Pfiffige Werber von Saatchi & Saatchi sind auf die Idee gekommen, neuseeländische Rugbyfans zu einem Sexverzicht während der 6wöchigen WM zu bewegen. Natürlich war das ironisch gemeint und sollte lustig sein. Aber, hier hört der Spaß für den zweikampfverrückten Rugbyfan dann doch auf. Wo soll man auch hin mit dem ganzen Testosteron, das sich während eines Matches aufstaut? 

Hier also der (erste) Stein des Anstosses, der derzeit in Fanforen und Pubs auf das Heftigste diskutiert wird. Zum Glück kühlt die antarktische Kältewelle die Gemüter wohl schnell wieder ab:



Ach ja, man achte auf den Hinweis am Anfang des Films: "For grown ups only". Wie immer das gemeint ist... ;-)

Dienstag, 16. August 2011

Wintereinbruch mit WDR2

0 Kommentare
So langsam werde ich zum Auslandskorrespondenten für WDR2... ;-)

Neuseeland bietet aber auch ständige Abwechslung an Naturereignissen, über die es zu berichten lohnt. Und an denen offenbar auch Interesse in Deutschland besteht, darüber zu hören. However, der Winter hat uns so richtig in Beschlag genommen (und mit Beschlägen kennen wir uns ja jetzt aus). Sieht so aus, dass das Land flächendeckend neue Fenster gebrauchen kann. Mal schauen, ob wir das hinkriegen. :-)

Hier das neueste Interview zum nachhören:
http://www.wdr2.de/sendungen/wdr2mittagsmagazin/index.html


Und hier noch ein kleines Stück neuseeländische Zeitgeschichte auf Video. Für viele Kiwis war das heute die allererste Begegnung mit Schnee...



Mittwoch, 10. August 2011

Es geht voran in Kaitoke Street

2 Kommentare
Hier aktuelle Bilder von unserer Dauer-Baustelle. Nachdem heute die großen Fensterelemente reingekommen sind und nur noch eine Schiebetür und eine French Door fehlen, kann man schon erahnen, wie es mal aussehen wird. Jetzt kann der Sommer kommen...









Sonntag, 7. August 2011

Jahresrückblick Neuseeland - aus Sicht einer Frau

0 Kommentare
Leben auf der Überholspur

Gerne bin ich in Deutschland schnell gefahren - am liebsten auf der Autobahn, ganz links, mit Tempo 200. Hier auf Neuseelands  Straßen geht es wesentlich gemütlicher zu. Die Höchstgeschwindigkeit  ist hier begrenzt auf maximal 100 km/h!!!  Naja, als kleiner  Ausgleich und Nervenkitzel führe ich dafür seit einem Jahr ein Leben mit gefühlten 300 km/h, mit permanenter Lichthupe und hektisch gesetztem Blinker ganz rechts auf der Überholspur (Linksverkehr eben). Vollgas non-stopp. Fester Tunnelblick, immer starr nach vorn gerichtet,  um so manche Enttäuschung und unerwartete schlechte Erfahrung besser hinter sich lassen zu können. Einfach weiterhin positiv in die Zukunft zu schauen, weil da ja noch so viele offene Baustellen auf einen warten. Manchmal frage ich mich, warum hier unten auf der Erdkugel nicht die Tage einfach  48 Stunden haben könnten? Vieles ist hier anders, anders als erwartet - nur dies leider nicht! Ein Jahr ist es nun her, seit wir hier über New York nach New Zealand eingereist sind. Die Zeit ist unglaublich schnell vergangen. Mit vielen Wünschen und Erwartungen bin ich hier unten angekommen. Ja, ich dachte, mit dem großen Bündel an mehr oder weniger freiwillig gesammelter Lebenserfahrung und natürlich auch umfangreicher New Zealand Kenntnis, gut gewappnet für einen komplett neuen Start down-under zu sein. Aber vieles ist eben wie gesagt, anders hier.
Entschleunigt!
Jeden Tag wirst Du mehrmals, zum Beispiel an der  Kasse im Supermarkt gefragt: "How are you today?" Doch eigentlich interessiert es niemanden wirklich. Manchmal würde ich da gerne antworten: " Wenn ich nicht ständig Durchfall und Dauerdickezehjucken hätte,  eigentlich ganz prima! "

An diese merkwürdige Art der Begrüßung habe ich mich bereits so langsam gewöhnt. Als Rheinländer ist man  ja schon mit so einer gewissen Oberflächkeit in Sachen menschlicher Kommunikation vertraut. Das ist hier eben sehr ähnlich. Außer geschäftlichen Kontakten und eher oberflächlichen Beziehungen, ist es hier schwierig "tiefgründigere Freundschaften" aufzubauen. Manchmal hätte es mir einfach nur gut getan, ein ehrliches und ernst gemeintes  "wie geht es Dir? " zu hören.
Gerade eben lief auf DVD der Titel "Kaffeebud" mit Stefan Rab und den Bläck Fööss. Da ertappte ich mich auf einmal dabei, wie ich lauthals mitsang! All die rheinischen Frohnaturen zu sehen und zu hören, die ihr Herz auf der Zunge tragen...Schluck, ein wenig mußte ich da schon mit meinen Tränen kämpfen.  Kleines, kölsches Mädschen - am  Ende der Welt. Familie, Freunde, Menschen, die einem all die letzten Jahre ans Herz gewachsen sind - auch wenn man sich nicht allzu häufig gesehen hat - fehlen einem sehr. Auch würde ich mal wieder gerne ein leckeres, frisch gezapftes, eiskaltes Kölsch in einem Kölner Brauhaus wegtanken ;-)...hm, lecker...

Meine Entscheidung, in Deutschland alles aufzugeben, um hier zu leben, habe ich trotz allem bislang niemals bereut. Ich liebe die unglaublich schöne, immer präsente Natur hier. Täglich am menschenleeren Strand laufen zu können, barfuss auch im Winter. Besonders auch die vielen Regenbogen, gerade jetzt in der kalten Jahreszeit, die die komplette wunderschöne Landschaft für einen kurzen Moment in traumhaften Farben umspannen, nehmen einen jedes mal von neuem in ihren Zauber.




Richtig angekommen bin ich hier dennoch (noch) nicht - dafür war das Leben in den letzten 12 Monaten wahrscheinlich einfach zu vollgepackt und hektisch. Aber als wir vor mehreren Wochen nach einem Aufenthalt aus Melbourne nach Raglan zurückkehrten, hatte ich überraschender Weise das freudige Gefühl "endlich" wieder nach Hause zu kommen.

Aber vermutlich werde  ich mich auch noch nach vielen Jahren immer noch wie das kleine, kölsche Mädschen am anderen Ende der Welt fühlen! So, ist das eben!

Einmal Kölnerin, immer Kölnerin...

Donnerstag, 4. August 2011

Jahrestag II

0 Kommentare
Jetzt ist er zwischen Containerankunft, Einschulung von Nils, Umzug nach Kaitoke Street und OASE-Besuch fast untergegangen - unser 1. Jahrestag in Neuseeland. Am 29. Juli war es exakt ein Jahr her, dass unser neues Leben am Ende der Welt begonnen hat. Fühlt sich völlig irreal an, so lange von "zuhause" weg zu sein. Dieses Jahr verging einerseits rasend schnell - was haben wir nicht alles an Projekten gestartet - andererseits kommt es mir persönlich bisweilen vor, als wäre es das längste Jahr meines Lebens gewesen. Mit Sicherheit war es aber das anstrengendste und das trotz der unbeschreiblich Kraft zehrenden letzten 4 Jahre in Deutschland. Wir sind völlig hin- und hergerissen zwischen Erschöpfung auf der einen und Vorfreude auf das, was noch kommt, auf der anderen Seite. Wobei ganz ehrlich die Erschöpfung derzeit deutlich überwiegt. Eigentlich sind wir alle völlig fertig und urlaubsreif. :-(

Die Baustellen nach einem Jahr Neuseeland im Einzelnen:

1) Wohnen

Ja, wir haben es geschafft und wohnen seit 2 Wochen in Kaitoke Street! Nein, das Haus ist natürlich noch nicht fertig. Die Fenster im Obergeschoss bauen wir gerade und werden wohl in der kommenden Woche eingebaut - mit Ausnahme von zwei großen Außentüren. Wie lang das noch dauert, wissen wir leider auch nicht... Alle Rechnungen sind auch noch nicht eingegangen, da ist noch für Freude gesorgt. So kriege ich gerade eben die Rechnung vom Elektriker, der mal eben fast 50% mehr haben will als veranschlagt. Na ja, dafür funktioniert auch nur die Hälfte. 

Unser 4. Umzug mit 75m3 in einem Jahr!
Im Haus sieht es noch sehr chaotisch aus, der Pröddel aus über 40 Jahren Leben in Deutschland ist halt nicht mal eben eingeräumt. Aber Tina ist (noch) sehr zuversichtlich, dass sie alles unterkriegt. Ich habe schon versucht, deutsche Bücher in Raglan an den Mann zu bringen, aber meine Sammlung Fischer Weltalmanache seit 1981 und ähnliche Kostbarkeiten interessiert hier auch keinen mehr. Was gut, dass ich meine StadtRevues der Jahrgänge 1979 bis 1984 schon beim Umzug von Köln nach Dillenburg vernichtet habe. Obwohl, wär' schon interessant mal nachzuschlagen, wer am 1. Mai 1980 im Luxor gespielt hat... ;-)

Hennes ist auch schon eingezogen.
2) Arbeiten

Unsere neue Fensterbau-Firma, ECOWINDOWS, arbeitet! Bislang nur für unsere eigene Baustelle, aber erste richtige Jobs sind absehbar. Vom (nie praktizierenden) Lehrer zum Marketingleiter zum Fensterbauer in Neuseeland - verrückt, wie sich Lebensläufe manchmal entwickeln. Wir sind aber alle extrem zuversichtlich, dass das Geschäft gut anlaufen wird. Unsere Investitionen in Maschinen und Profile sowie die Konstellation mit Björn, unserem Businesspartner, stimmen uns sehr positiv (Kölner und Düsseldorfer können also doch miteinander). Ganz schön spannend, jetzt Unternehmer zu sein. Und mit der Unterstützung von SIEGENIA-AUBI, deren Beschläge wir exklusiv in Neuseeland vertreiben, sollte eigentlich nichts schief gehen.  

Beim Einräumen der Beschläge -
 noch nie war ich so nah am Produkt!


Nach Wochen und Monaten der Planung fängt jetzt auch wieder der kreative Part an: Corporate Design, Showroom, Internetauftritt usw. - das ist meine Welt! Hier schonmal unser neues Logo, das von unserer Agentur in Köln (!) entwickelt wurde.




Und natürlich findet man uns jetzt auch bei Facebook: www.facebook.com/ecowindows. Wer mag kann uns dort mögen... ;-)

3) Leben

Von neuseeländischer Gelassenheit kann ich im Moment noch träumen, aber ich habe die Hoffnung, dass ich eines Tages so relaxed sein werde, vielleicht auch auf ein Surfboard steigen zu können, ohne ständig an Fischfutter denken zu müssen. Das Jahr war schlicht zu voll mit Aufgaben und Projekten. Da geht es den Kindern besser. Mittlerweile sind beide Jungs in der Schule und fühlen sich super wohl. Niklas spricht hervorragend Englisch und ist in allen relevanten Fächern (Math, Reading, Writing) nur knapp unter dem neuseeländischen Standard! Darauf sind wir mächtig stolz, wenn man bedenkt, dass er noch nicht einmal 1 Jahr in der Schule ist. Seine Lehrerin überschlägt sich förmlich mit Lob für ihn. In der Klasse hat er seit seiner Powerpoint-Präsentation zum Thema "The brain - differences between humans and monkeys" (ja, so etwas machen die hier in der 4. Klasse!) einen neuen Spitznamen: "Professor Wessling".


Und seit Montag ist auch unser Nils in der Schule und macht sich ebenfalls prächtig. Seine Kindergärtnerinnen in Matapihi haben uns zur Verabschiedung auch nochmal versichert, dass er mittlerweile fast alles versteht und auch schon viele Worte sprechen kann. Nur lässt sich unser kleiner Sturkopf halt auch ncht unter Druck setzen. So beendet er Diskussionen unter dem Motto "sag doch mal ... auf Englisch" nicht selten mit einem satten "shut up!", sprich "halt die Klappe!". Nils eben.

Nils erster Schultag. Unterrichstfach: "Papa klammern."

Nils neuestes Hobby: Selbstaufnahmen mit dem iPhone.


Die letzte Woche war für uns sehr aufregend, hatten wir doch den ersten Besuch aus Deutschland. Oskar, Andrea, Stephan und Enno (kurz: OASE) waren hier und wir haben es soooo genossen. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, so gute alte Freunde hier im "neuen Leben" zu haben, ihnen alles zu zeigen und sich über Heute, Morgen, aber auch Gestern unterhalten zu können. Und wenn Stephan dabei ist, ist man auch um viel Wissen rund um neuseeländischen Wein reicher... ;-)

"Fish&Chips" in "unserem" alten Haus in Cliff Street.

A day @ the beach.
Heute sind die 4 weitergezogen in Richtung Norden (wo es etwas wärmer ist). Vor ihrem Abflug zurück nach Deutschland werden wir uns aber noch einmal in Auckland treffen. Auf diese kleine Auszeit Ende August freuen wir uns jetzt schon.

Stephan in seinem roten Traum.
Ein Fazit?

Am Ende bleibt einmal mehr, dass es nach einem Jahr Neuseeland noch viel zu früh für ein solches ist. Dieses Jahr war purer Ausnahmezustand (in jeder Beziehung) und taugt sicher nicht zu einer Aussage darüber, wie das Leben hier einmal sein könnte. Wenn alles soweit klappt mit unserem Business werden wir im März zur Messe Fensterbau nach Deutschland kommen. Vermutlich wird der direkte Vergleich mit der alten Heimat dann eher Aufschluss geben, wie weit wir emotional dann doch schon in Neuseeland angekommen sind. Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt riesig auf diesen (möglichen) Besuch im neuen Jahr!!! :-)