Sonntag, 22. August 2010

Suche nach einem neuen Zuhause…

Es ist schon verblüffend, mit wie wenig man eigentlich auskommen kann.

Eine Handvoll Klamotten - für jedes Kind ein Stofftier zum Spielen (mittlerweile auch einiges von Mc Donalds aus den „Happy Meals“). Unser Gepäck ist aufgrund der Gewichtsbeschränkung beim Fliegen abgezählt, dennoch fühlt es sich gut an!

Zurzeit leben wir in einem Übergangszuhause – einem wirklich wunderschönen, wenn auch eher kleinen Ferienhaus mit Vollausstattung direkt am Wasser. Aber der 40“-Container - unser altes Leben - naht… Auf der einen Seite freuen wir uns natürlich, sich wieder mit vertrauten Dingen umgeben zu können. Anderseits bedeutet solch ein großer Hausstand auch Ballast. Denn es ist nicht gerade einfach, in Raglan ein Haus zu finden, wo all unser Hab und Gut hinein passen wird. Neuseeländische Häuser verfügen in der Regel über keinen Keller und sind oft deutlich kleiner. Die Räume sind oft sehr schlecht geschnitten (90° Winkel scheinen verpönt zu sein) und haben viele Fenster (natürlich aufgrund der schönen Ausblicke – aber wohin mit den Möbeln???). Häuser werden hier auch nie mit qm-Angabe angeboten, sondern meist nur mit der Anzahl der Schlafzimmer und die sind dann winzig klein. So kann ein „4-bedroom-house“ auch gerne mal nur 80qm haben (da würde unser Container zwar reinpassen, wir aber nicht mehr).
Mittlerweile kennen wir jedes Haus, das hier auf dem Markt ist. Die Fotos im Internet sind oftmals vielversprechend, aber nach der Besichtigung ist man ernüchtert (wenn nicht erschüttert). Sehr häufig werden sog. „Baches“ angeboten. Dies sind dann eher Ferienhäuser oder auf Deutsch gesagt: Bretterbuden, die von der Fraktion „Do-it-Yourself“ und „ich-hab-da-noch-ein-Brett-auf-dem-Sperrmüll-gefunden“ zusammen geschustert wurden. Keine Heizung, Einfachverglasung und eine 9cm (!) starke (?) Hauswand ohne Isolation!!! Aber super Aussicht!!! Hallo? Der typische Neuseeländer läuft im Winter barfuß und mit Shorts, das heißt ist entsprechend abgehärtet. Aber ich bin eine deutsche Frostbeule und habe es gerne warm - das geht gar nicht!!!

Gestern haben wir ein Haus besichtigt, welches im Makler-Exposé sehr interessant beschrieben wurde und von weitem auch einen guten Eindruck gemacht hat, dessen Fassade sich allerdings als Voll-Kunststoff herausstellte. Wer bitte schön will in einem Plastikhaus leben? Beim Ausziehen unserer Schuhe vor der Haustür, Usus in Neuseeland, entdeckten wir zwei dicke, tote Kakerlaken (die waren auch vor dem Ausziehen schon tot, ehrlich!). Sie wurden offensichtlich von dem derzeitigen Mieter dort platziert. Denn die Kündigungsfrist eines Mietvertrages ist hier 6 Wochen. Und kein Mieter hat Lust, aufgrund eines Eigentümerwechsels kurzfristig aus dem Haus geworfen zu werden. Da muss man auch mal für „bleibende Eindrücke“ sorgen. Das ist im Übrigen auch der Grund, warum wir hier nicht erst einmal mieten. Der Mietmarkt sieht noch deutlich schlimmer aus und die Rechte als Mieter sind – anders als in Deutschland – eher überschaubar.
Mediterranes Plastikhaus mit Cockroach-Entrée
Fazit unserer Suche also: Eigentlich macht es nur Sinn, selbst zu bauen. Das hatten wir auch in einschlägigen Foren sehr häufig gelesen. Jetzt sind wir überzeugt, auch wenn die neuseeländischen Handwerker nicht den besten Ruf haben. Zum Glück gibt es ja jede Menge Einwanderer aus Deutschland und viel Unterstützung aus der alten Heimat…

Noch ein paar Impressionen...

Typische Kiwi-Bach (wird als Art-Deco verkauft!)

Wenn man auf enge Nachbarschaft steht.

4 Kommentare:

  1. Oh man, das hört sich wirklich eher nach selber bauen an! Kann das gut verstehen, dann lieber einmal investieren und die neuseeländischen Handwerker überstehen und dann etwas wirklich Schönes haben wo man auch gerne drin wohnt und sich wohl fühlt!! Aber das mit dem Barfuß ist herrlich (jetzt kommt's wieder:), das machen sie auf Sylt auch, zumindest die Surfer :-)!

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  2. Die Aussicht wäre auch in Chorweiler in der 26. Etage klasse gewesen, aber die Häuser sind wenigstens nicht aus Plastik oder Strandgut. :-)

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  3. Am besten gefällt mir dieses typische Kiwi-Art-Deco Haus.
    Können sie mir das Reservieren?:-))
    Sieht aus wie eine Garage mit Fenstern und Antenne.....
    Oder ist das etwa das Big Brother Haus von NZ???

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  4. @ Also ich kann mir vorstellen, dass die neuseeländischen Handwerker besser sind, als die deutschen.
    Liebe Weßlings, ich finde das Grundstück den OBERHAMMER und wenn ich die Wahl hätte: Bauen. Ganz klar. Dann lieber alles so, wie man es sich vorstellt.

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