Freitag, 6. August 2010

Good Kiwi Mud

Wir befanden uns auf dem Weg Richtung Hamilton, als Thomas plötzlich entschied, ein Haus anzuschauen, welches doch auf dem Weg liegen würde. Gesagt - getan, wir bogen spontan von der asphaltierten Landstraße ab, einen matschigen Feldweg hinab - ins Ungewisse. In mir kamen plötzlich Erinnerungen hoch an den letzten eisigen, tiefeingeschneiten Winter in Siegen. Straßen, auf denen nichts mehr ging und man nur noch hilflos den Berg rückwärts hinunter rutschte und die Kontrolle über sein Auto verlor...

Aber mein Mann schob alle Bedenken von sich und lenkte unser Auto entschlossen weiter den Berg hinab. Bis gar nichts mehr ging: Die Reifen hatten sich festgefahren und drehten im Matsch nur noch durch.

Da hatten wir den Salat! Aber Thomas ließ sich nicht entmutigen und kam nach kurzer Erkundungstour auf dem Grundstück triumphierend mit zwei alten Holzlatten zurück. Diese legte er unter die Reifen (das hat man ja schon häufig in irgendwelchen Adventurer-Filmen gesehen und es klappte dort auch...). Uns schien dies jedoch nicht zu gelingen. Mit geöffneter Autotüre versuchte Thomas unser Auto über die Balken zu manövriern. Die Reifen drehten auf dem nassen Holz wieder nur durch und der Matsch spritzte durch die geöffnete Türe in unser Auto und verwandelte dieses innerhalb von Sekunden in einen fahrenden Schlammhaufen. Krampfhaft suchten wir nach neuen Lösungen. Selbst unsere Erfahrungen aus dem letzten Eiszeit-Winter in Siegen - halfen nichts. Leider waren unsere Reifen so sehr abgefahren, so dass diese einfach keinen Grip mehr hatten. Nein, aus eigenen Kräften war es einfach nicht zu schaffen! So dann stapfte Thomas los, Hilfe zu suchen. Der erste Nachbar, der etwa 500 m entfernt der Unglückstelle wohnt, kam sofort, um sich unser Desaster anzuschauen. Und meinte nur zu uns: "This is really good Kiwi mud, I can' t help you - I call my neighbour - Andrew, he has a tractor..." -  und 15 Minuten später tauchte Andrew ein echter Kiwi - in kurzer Hose und Gummistiefeln auf seinem Traktor auf der Weide auf. Wie ein echter Hero zog er unser Auto langsam, ganz langsam mit seinem Traktor den Berg wieder nach oben.

Thomas meinte nur, dass der Mietwagen mit seinen abgefahrenen Reifen schuld war, so dass wir umgehend nach Hamilton gefahren sind und einen 4-Wheel-Drive Auto gekauft haben. You'll never know about the next contact with good Kiwi mud... :-)

Ach ja, das Haus, was Thomas anschauen wollte, stellte sich als alte, rottige Scheune heraus! Männer!

1 Kommentar:

  1. ich sag's ja immer wieder liebe Tina: Männer und Technik ;-)! LG nach Raglan!

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