Dienstag, 7. September 2010

Juhu, unser altes Leben ist am Ende der Welt angekommen!

Genau 43 Tage war es her, dass unser Container auf der Maersk Savannah seine weite Reise einmal rund um den Globus antrat, als wir die Benachrichtigung unserer Spedition erhielten, dass der Container 3 Tage später zu unserem Storage in Hamilton angeliefert werden würde. Unglaublich! Die Zeit ist wie im Fluge vergangen!

Doch das Leben aus dem Koffer hat sich im Nachhinein als erstaunlich einfach gezeigt. Nur ein paar mehr Schuhe wären nicht schlecht gewesen…(typisch Frau eben) Üble Gedanken, dass der Container eventuell auf hoher See über Bord gehen könnte oder bei der Entladung vom Haken fällt, was wohl durchaus schon mal vorkommt, aber von dem Spediteure nichts wissen wollen…- habe ich einfach versucht auszublenden. Es fällt schon schwer, sich vorzustellen, dass von Deinem Leben nur noch ein Koffer übrig bleibt.

Donnerstag um 5.30 Uhr ertönte unser Handyweckruf, der so unglaublich schrecklich ist, dass man freiwillig in Windeseile aus seinem warmen Nest Richtung eiskaltem Badezimmer flüchtet. (Mein Mann behauptet: alle Töne wären so fürchterlich. Aber ich glaube das ist nur ein fieser Trick…) Wir alle waren aufgeregt, hatten schlecht bis gar nicht geschlafen und freuten uns darauf, ihn endlich wiederzusehen: unseren alten, vollgepackten rostig roten Container. Pünktlich um 8.30 Uhr tauchte in der Ferne ein Truck auf, mit einem „roten Etwas auf seinem Rücken“. Als dieses Monstrum nach mehrmaligem Wende-Manöver auf das Gelände des Storage abbog, war ich total ergriffen und musste mit den Tränen kämpfen. Es war ein Gänsehaut-Augenblick – bis meine beiden Söhne mich rasch in die Realität zurückholten: sie lachten mich aus und beschimpften mich als „alte Heul-Suse“. Was habe ich bloß falsch gemacht?

Der Container wurde mittels Kran vom Truck neben den Storage gehoben und dann stand er so da. Ohne irgendwelche größeren, äußeren Beschädigungen, natürlich verplombt. Das gab einem zumindest die erste Gewissheit, dass unser Umzugsgut wohlbehalten in Neuseeland angekommen sein könnte.
Eine Stunde später tauchten dann auch die Möbelpacker auf. Zwei kleine Frauen und ein Schrank von Mann. Etwas irritiert fragte Thomas nach der Nachhut. Denn in Siegen wurde unser Container schließlich von 8 echten Männern gepackt…

Doch hier tickt das Leben eben anders. Es blieb bei den 3 MöbelpackerInnen. So wurde Thomas eingespannt, indem er auf den Packlisten jede entladene Kiste abhaken musste und ich habe eben beim Entladen geholfen. Die 3 haben super gearbeitet. Der Schrank-von-Mann trug all unsere Möbel alleine ins Storage, die in Siegen zwei Kerle schleppen mussten. Was hat der nur zu essen bekommen? Manno-Mann, was für keine Kante… Aber auch die beiden Frauen haben eine richtig gute Nummer abgegeben und Ihren „Mann“ mehr als gestanden.


Nun steht unser Hab und Gut in einer 90 qm großen Lagerhalle in Hamilton. Ordentlich nach allen Bereichen (basement, living-room, dining-room, kitchen, hall, office, boysroom, bath, master bedroom) unterteilt und muss warten, bis wir ein Haus gebaut haben, wo alles hineinpasst.


1 Kommentar:

  1. WOW! Jetzt ist euer Leben angekommen! Wie schön! Und wie toll das alles geklappt hat! Jetzt müsst ihr schnell bauen :-)...

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