Sonntag, 1. April 2012

Nach Hause kommen

Fast 3 Wochen war ich nun weg, so lange wie noch nie zuvor. Auch früher war ich für die Firma immer viel unterwegs, aber doch meist maximal 10 Tage am Stück. Jetzt also 3 Wochen. Und noch dazu 3 Wochen in Deutschland, wo ich seit unserer Auswanderung nicht mehr gewesen bin.
Gerade sitze ich im Flieger irgendwo über dem Indischen Ozean, kurz vor der westaustralischen Küste und überlege, wie ich diese letzten 3 Wochen wohl resümieren würde.
Aufregend, anregend, aber auch anstrengend. Das sind die drei Adjektive, die mir einfallen, wenn ich ganz spontan überlege.
Aufregend, so viele Menschen wieder zu treffen, die sich ausnahmslos riesig gefreut haben, mich wiederzusehen. Die alle ganz neugierig waren, zu erfahren, wie es uns in Neuseeland in den letzten fast 2 Jahren ergangen ist. Wirklich beeindruckend zu sehen, wie groß das Interesse daran ist - und zwar ganz gleich ob bei Freunden, Familie, Kollegen oder Geschäftspartnern. Aufregend auch, Deutschland wieder zu erleben und zu erkennen, was einem dort gefehlt hat. Und das ist wahrlich nicht nur weißer Spargel und tolles Brot. Nein, ich war wirklich begeistert von der Gastfreundschaft und viel größeren Lockerheit als ich das in Erinnerung hatte. Ich habe das Land wirklich viel offener und herzlicher empfunden als es gemeinhin charakterisiert wird. Aber vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt...
Anregend war der Besuch in ganz vielerlei Hinsicht. Gespräche mit Menschen, die einen schon lange kennen, können eine große Quelle an Inspiration sein. Der Messebesuch auf der Fensterbau - das erste Mal seit 8 Jahren als Besucher und nicht Verantwortlicher - war in beruflicher Hinsicht unglaublich ergiebig. Und meine Reise durch Süd- und Südwestdeutschland in der dritten Woche hat Ideen und Erkenntnisse gebracht, die mich sicher die nächsten Wochen und Monate noch beschäftigen werden. Hier wartet jetzt eine Menge Arbeit auf mich, aber gleichsam auch große Möglichkeiten für Ecowindows.
Ja und anstrengend war die ganze Angelegenheit sicher auch. Zweimal fast 40 Stunden An- und Abreise, gut 2.500 km auf deutschen Autobahnen (wo einem BMWs und Porsches als zusätzlicher Stressfaktor nur so um die Ohren fliegen), unzählige Wege von Messestand zu Messestand und insgesamt 9 verschiedene Betten, in denen ich übernachten durfte sind die Fakten dieses unvergesslichen Trips.
Ein Trip, der in rund 10 Stunden beendet sein wird. Denn dann werde ich wieder in Raglan sein und dann wird die wesentlichste Erkenntnis nochmal ganz augenscheinlich: nämlich wo mein Zuhause ist! Ich freue mich jetzt schon riesig darauf, Auckland anzufliegen und meine Heimat aus der Luft zu betrachten. Freue mich auf die XXXXL Neuseeland-Fahne, die vor dem Internationalen Terminal so majestätisch im Wind steht. Freue mich auf den Motorway, wo 100 km/h das Mass aller Dinge ist. Freue mich, wieder auf der richtigen Straßenseite zu fahren. Freue mich auf die Kurven der Divi, die mir mit jeder Biegung den Countdown nach Raglan zählen. Freue mich auf das wilde Grün rechts und links von unserem Driveway in Kaitoke Street.
Und freue mich am meisten auf das Wiedersehen mit meinen Lieben, das natürlich wieder ganz anders werden wird als ich es mir jetzt vorstelle. Und genau auf dieses Unberechenbare freue ich mich ganz besonders, wenn ich dann gleich wieder Zuhause bin!

2 Kommentare:

  1. Hallo Thomas,
    nochmals vielen Dank für Deinen Besuch in Nürnberg.
    Ich freue mich für Dich und Deine Familie, dass es Euch wirklich glücklich macht dort zu leben.
    Dein Freund Thomas

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  2. Hallo Thomas,
    vielen Dank! :-)
    Ich fand es auch richtig toll, dich in Nürnberg nach so langer Zeit wieder zu sehen. Ich habe wirklich Hochachtung vor dem, was du da geleistet hast! Würde mich sehr freuen, dich und deine Familie bald schon wieder zu sehen. Vielleicht hier in Raglan?!? :-)
    Liebe Grüße
    Thomas

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