Samstag, 24. Dezember 2011

Heiligmorgen

Samstag, der 24. Dezember 2011. Hier in Raglan ein wunderschöner, sonniger Morgen. Die Vögel zwitschern, der Nachbar fällt einen Baum. New Zealand at its best. Heute ist Weihnachten und unsere Jungs sind schon voller Vorfreude auf heute Abend. Die Bescherung wird allerdings etwas später als in Deutschland stattfinden: es ist viel zu hell! Letztes Jahr konnten wir durch das Zuziehen der Vorhänge noch ein wenig Weihnachtsstimmung simulieren, aber im neuen Haus haben wir keine Vorhänge mehr. Wozu auch, hier kann niemand reingucken. Aber wir haben jederzeit freie Sicht. Okay, am Weihnachtsabend wären Vorhänge praktisch. Oder künstlicher Schnee, wie Nils eben vorgeschlagen hat. Wir werden dann doch lieber warten bis es dämmert und dann die Weihnachts-CD vom Kölner Jugendchor St. Stephan einlegen. Warum kann Jack Johnson eigentlich nicht mal eine Xmas-Compilation herausbringen? Würde viel besser nach Raglan passen...

Den Jungs ist das egal. Bescherung im (halbwegs) Dunkeln muss einfach sein und dazu gehört eben auch Jingle Bells. Wird sich wohl nie ändern.

Was sich mächtig geändert hat, ist der Umgang unserer Kinder mit dem Thema Schule. Nils freut sich nach einer (!) Woche Ferien schon wieder auf Te Mata, kommt er doch im Februar schon in die 2. Klasse. Darauf ist er soooo stolz. Wir aber auch. Und Niklas ist ohnehin so integriert in seine Schule und alle dortigen Aktivitäten, dass er selbst die Nachricht, dass seine besten Kumpels Tai und Elan die Schule wechseln werden, halbwegs gut aufgenommen hat. Er weiß einfach, dass die Te Mata School für ihn die derzeit beste Schule ist.

Das hat einmal mehr die Verabschiedung der Kinder in die großen Ferien gezeigt. Dazu wurden alle Schüler, Eltern und Verwandte in der vorigen Woche zu einer "Assembly" (Versammlung) in Niklas Klassenraum (ist der größte der Schule) eingeladen. Es wurden Pokale überreicht an die besten Schüler in den unterschiedlichsten Kategorien. Die Schüler, die auf weiterführende Schulen wechseln wurden alle einzeln und sehr persönlich verabschiedet. Und es wurde viel gesungen. Mittendrin unsere beiden Jungs! Fantastisch zu sehen, wie sie voller Inbrunst Lieder auf Maori (die Sprache der Ureinwohner Neuseelands) mitsingen (Nils in erster Reihe ganz links und Niklas in der letzten Reihe rechts neben einer Lehrerin):

Video ist leider nicht mehr öffentlich.

Höhepunkt der Veranstaltung war allerdings der Haka. Das ist der Kriegstanz der Maori, der traditionell zur Begrüßung - und Einschüchterung - von Besuchern aufgeführt wird. Die Kinder haben den komplett aus eigener Initiative und ohne Anleitung der Lehrer in den Pausen einstudiert. Das Ergebnis ist großartig und kommt dem großen Vorbild, dem Haka der All Blacks, schon ziemlich nah. Der junge Mann ganz vorne heißt übrigens Richard und macht seine Sache unglaublich gut (wer war gleich noch Piri Weepu?). In zweiter Reihe hinter ihm (dazwischen steht noch Niklas rothaariger Kumpel Tai) unser Großer, der völlig aufgeht in dieser martialischen, aber ungemein beeindruckenden Zeremonie:

Video ist leider nicht mehr öffentlich.

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