Ich schlürfte gerade genüsslich meine morgendliche Tasse heißen, schwarzen Kaffee und surfte wie gewöhnlich dabei im Internet. Die Kinder vergnügten sich mit ihren neuen Spielerrungenschaften, als das Handy klingelte. Am anderen Ende war Björn und erzählte, dass er gerade vom Raglan Harbour zurückgekehrt sei und er dort eine Gruppe Orkas gesehen habe, die allerdings wieder Richtung offenes Meer unterwegs sei.
Zweimal im Jahr findet dieses außergewöhnliche Naturereignis in Raglan statt, zumeist im März und Oktober. Der riesige Naturhafen bietet den großen Meeressäugern ein reiches Angebot an Nahrung, insbesondere Stachelrochen, die wohl auf dem Speisezettel der Orkas ganz oben stehen. Ich hatte mich bereits damit abgefunden, sie dieses Jahr verpasst zu haben. Bis zu diesem Moment – jetzt musste also schnell gehandelt werden. Ich stürmte aufgeregt ins Schlafzimmer, um Thomas zu wecken. Als er von der überraschenden Nachricht hörte, war er sofort hellwach. Der Rest ging schnell. In Windeseile, mit Fernglas und Kamera bewaffnet, brachen wir aufgeregt Richtung Wainamu Beach auf, wo der Hafen in den Ozean mündet. Am Parkplatz angekommen, hatten sich schon eine Handvoll Schaulustige versammelt, die alle gebannt auf das Wasser starrten. Es dauerte nicht lange, bis wir die erste Finne entdeckten. Und es tauchten immer mehr Orkas auf. Eine Gruppe von insgesamt fünf ausgewachsenen Orkas mit drei Jungen an ihrer Seite, hatte offensichtlich ihren Heimweg ins offene Meer angetreten. Die Wale gaben immer mehr von sich Preis. Mal tauchte die Schwanzflosse auf, wie man das bislang nur aus Bildbänden oder Fotokalendern kennt. Oder sie stießen Wasserfontänen aus und zeigten ihre schwarz-weißen Körper. Bislang sind wir echten Orkas nur im Seaworld in Florida begegnet – dressiert und in Gefangenschaft. Diese riesigen Meeresbewohner live in freier Wildbahn zu erleben war deshalb ein absolutes, unvergessliches Gänsehauterlebnis. Ich glaube, ein schöneres Weihnachtsgeschenk hätte es für uns wirklich nicht geben können!
Den Rest des 1.Weihnachtstages wollten wir im typischen Kiwi-Style verbringen. Nach einem gemütlichen, ausgiebigen Frühstück brachen wir dann wieder Richtung Strand auf. Dies ist der Ort, an dem der typische Kiwi sich gewöhnlich am 1.Weihnachtstag aufhält. Es wird gegrillt und das Outdoor-Leben zelebriert. Wir haben einen langen Spaziergang gemacht und dabei fleißig Muscheln, Steine und Treibholz gesammelt. Völlig ausgehungert sind wir wieder nach zuhause zurückgekehrt.
Und wie sollte es anders sein? Als nächster Programmpunkt war natürlich: Barbeque angesagt. Es ist schon lustig, wenn auf dem Rost dicke, fette Steaks liegen und unsere einzigen Nachbarn, eine Herde Bullen uns hierbei zuschaut. Wenn die wüssten, dass da ihre Kumpels auf dem Rost lecker vor sich hin brutzeln…
Langsam neigt sich der 1. Weihnachtstag dem Ende zu und ein weiteres abendliches Naturspektakel findet gerade statt: die letzten weihnachtlichen Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken über dem Mount Karioi – immer wieder schön, nicht nur an Weihnachten.
Tina
Was kann ich mehr sagen, als dass ich Euch wirklich - aber WIRKLICH - sehr beneide?! ;-) Und ich freu mich für Euch, dass Euch Euer neues Leben mit offenen Armen und wunderschönen Überraschungen begrüßt!!! Unser Weihnachten war - ganz traditionell - auch sehr schön und geht jetzt mit den typischen Familienrudel- und Freundestreff-Aktivitäten weiter. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Anne! Wir wünschen dir, Hugo und dem Rest der Hagel-Family schöne Tage. Fresst euch kugelrund, beim Schnee schippen geht das alles wieder weg... Hope to see u soon!
AntwortenLöschenHallo Tina,
AntwortenLöschenhabe am 1. Weihnachtstag Thomas im WDR gehört und war NATÜRLICH TOTAL BAFF! Erinnerst Du Dich noch an Deine alte Kollegin Marion??
Viele liebe Grüße und ganz viel Glück ans andere Ende der Welt
Marion B.
Liebe Marion,
AntwortenLöschenfreut mich sehr von Dir zu hören! Natürlich habe ich Dich nicht vergessen! Es war eine tolle Zeit bei der AXA. Insbesondere auch, weil ich so eine nette Kollegin hatte wie Dich. Ich melde mich die nächsten Tage einfach mal telefonisch bei Dir!
Tina
Liebe Tina,
AntwortenLöschentelefonieren hört sich teuer an! Wie wär's mit mailen?
Liebe Grüße aus dem Schnee
Marion
Das ist wirklich so ziemlich das tollste Weihnachtsgschenk was es geben kann :-)!
AntwortenLöschenDie sind wirklich atemberaubend... und ich meine mal ausnahmsweise NICHT die beiden Herren mit dem Longboard ;-)....
Ganz lieben Gruß!
Alex
Liebe Marion,
AntwortenLöschenda wir eine Telefonflatrate nach Deutschland haben, ist telefonieren für uns nicht teuer. Also, ich melde mich dann bei Dir! Sonnige Grüße vom anderen Ende der Welt
Tina
Hi Ihr Lieben,
AntwortenLöschenOrca's? Ups! Äh, ja. Wunderschön. Aus der Entfernung. Aber ich bin Windsurfer. Sehe das Meer als Spielwiese. Für mich. Nicht umgekehrt. Das sind doch diese süßen Tiere, die sich auf Eisschollen werfen, damit die Robben runterfallen. Mampf! Da gabs doch mal diesen wahrscheinlich political incorrecten Begriff Killerwal. Wahrscheinlich nutzen die bei Surfbrettern die gleiche Taktik. Vorne auf's Board und dann... Surfen mit Orcas. Man gewöhnt sich an alles...
Euch einen guten Rutsch und für 2011 wünsche ich euch alles, was ihr euch wünscht und was ja schon 2010 größtenteils in Erfüllung gegangen ist.
Liebe Grüße
Jens
Lieber Jens,
AntwortenLöschenja, genau diese Art Wale waren das! Leider war es zu früh für Surfer, so dass keine im Wasser waren, aber ich habe hier Bilder gesehen von Surfern und Orcas gemeinsam auf einer Welle reitend. Wobei nicht dokumentiert ist, was aus dem Surfer nach dem Foto geworden ist. Aber im Ernst, die Tiere sind wohl total harmlos Menschen gegenüber, was nicht unbedingt auf die anderen Meeresbewohner zutrifft, die hier auch leben sollen... ;-)
Ich wünsche dir und deiner Familie auch alles Gute für 2011! Wir freuen uns sehr darauf, an deinem, an eurem Leben über euren tollen Blog teilhaben zu können - ist gut gegen Heimweh! :-)
Liebe Grüße
Thomas