Jetzt ist es wieder soweit, wir sind Deutschland exakt einen halben Tag - 12 Stunden - voraus. Einfacher zum Umrechnen, aber bisweilen ungünstiger zum Telefonieren... :-)
Von Thomas iPad gesendet
Sonntag, 30. Oktober 2011
Samstag, 29. Oktober 2011
Urlaub auf Neuseeländisch
Kleine Zusammenfassung unserer Urlaubswoche... (und na klar, Vatta hat wieder ein neues App entdeckt)
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Sonntag, 23. Oktober 2011
They did it!!!
The All Blacks are world champions!!! Thanks to the support of the whole country - including a couple of immigrants from Soccermany...
Waitomo Caves mit Familie Flodder
Wenn man in Neuseeland Ferien hat, ist das nicht so wie man das früher in Deutschland gewohnt war. Man setzt sich hier nicht einfach mal so ins Auto und fährt nach Frankreich oder Holland. Neuseeland ist eine einsame Insel mitten im weiten Pazifik... Mit dem Flieger erreicht man zwar schnell exotische Traumziele wie Fidschi, Tonga, Neukaledonien oder auch Australien - mit dem PKW ist das jedoch so eine Sache - da bleibt man geographisch betrachtet in den eigenen vier Wänden, die sich allerdings ja auch wirklich sehen lassen können!
Und weil wir schließlich auch noch nicht alles hier kennen, wollten wir es den vielen Touristen gleich tun und die berühmten Waitomo Caves besichtigen. Diese liegen ca. 120 km südlich von Raglan, mitten im Herzen von King Country, wie das dortige "Bundesland" vielversprechend heißt. Nach rund 2 Stunden Fahrt, bei ständigem Wechsel von Regen und Sonnenschein durch eine wunderschön saftiggrüne, hügelige Hobbit Landschaft, erreichten wir dann Waitomo. Der Untergrund gleicht hier einem löchrigen Käse - ein rund 50 Kilometer langes, teilweise noch unerforschtes, durch Wassererosion entstandenes Höhlensystem aus Kalkstein, erstreckt sich unterhalb dieses Ortes, der übersetzt wohl so etwas wie "Wasserloch" heißt. Wir entschieden uns für die familienfreundliche Höhlen-Kombo: Besichtigung der Glühwürmchen-Höhle sowie der Ruakura Cave ("Zwei-Hunde-Höhle"). Für den richtigen Nervenkitzel, mit Autoschläuchen auf einem unterirdischen Flußsystem zu schwimmen (Blackwaterrafting) oder sich hunderte Meter von den Höhlenwänden abzuseilen, müssen wir später, ohne Kinder, nochmal wiederkommen...
Unsere erste Tour führte uns in die Glowworm Cave. Vorbei an unzähligen Stalagtiten (na klar, hängend) und Stalagmiten (die auf dem Boden), die in 100 Jahren nur einen Zentimeter wachsen, kamen wir in einen großen Saal, in dem gelegentlich aufgrund der guten Akustik Konzerte stattfinden. Um dies zu demonstrieren forderte unser Guide die Teilnehmer der Gruppe auf, doch eine Gesangesprobe abzugeben. So standen wir also in der stockfinsteren Höhle und hörten uns eine Viertelstunde lang das Gejaule amerikanischer Touristen an, die sich am "stars spangled banner" versuchten. Die fanden das offensichtlich sehr spaßig. ICH nicht!!! Gerade wollte ich schon völlig entnervt: "Die Affen rasen durch den Wald" singen, um damit den schauerlichen Spuk zu beenden. Aber glücklicher Weise (sonst wären wohl alle Glühwürmer spontan tot von der Decke gefallen) nahm das Ganze dann doch noch ein natürliches Ende.
Dafür wurden wir glücklicherweise kurze Zeit später mit einem absolut magischen Erlebnis entschädigt. In einem Boot glitten wir völlig lautlos auf einem Fluß durch die Dunkelheit. Nur ständiges Wassertropfen von der Decke und leichtes Rauschen des unterirdischen Stromes war zu hören. Bis sich plötzlich über uns der wunderschönste Lichterhimmel darbot. Die Höhlendecke war übersät mit Tausenden von Glühwürmchen, was genau genommen gar keine Würmer, sondern Mückenlarven sind. Diese lassen klebrige, leuchtende Fäden von der Höhlendecke wie kleine Angeln baumeln, um damit ihre nichtsahnenden Fressopfer heimtückisch anzulocken. Bei Licht betrachtet wirkt das ganze eher wie ein riesengroßer Flokati Fransenteppich. Das ist wahrhaftig ein Naturereignis unvergesslicher Art. Noch bis zum Höhlenausgang hatte ich Gänsehaut.
Ein Shuttle brachte uns später zur nächsten Höhle, der Ruakuri Cave, die auch, wie viele Höhlen in Neuseeland, Begräbnisstätte von Maori-Heiligen ist. Der ursprüngliche Höhleneingang musste geschlossen werden, weil sich genau an dieser Stelle, eine Maori Ruhestätte befindet. Stattdessen wurde sehr aufwändig ein neuer Höhleneingang geschaffen, der schraubenartig 60 Meter in die Tiefe führt und es möglich macht, die Höhle auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen zu betreten.
Da das nasse Element in der Maori-Mythologie eine ganz besondere Rolle spielt, benetzt man sich beim Betreten der Höhle mit von der Höhlendecke tropfendem Wasser, welches bis zu 18 Monate braucht, bis es hier unten ankommt. Leider war auch hier wieder Familie Flodder mit von der Partie, die uns schon in der ersten Höhle schwer genervt hatte und sicher so manchen Wurm zum Durchglühen gebracht hat: Dauerbreitgrinsender Papa-Flodder, mit 2 kugelrunden, sich ähnelnden Mama-Flodders (Vielehe?!?) , plus 8 Kinder verschiedenen Alters. Die machten es einem sehr schwer, den besonderen Spirit dieses heiligen Ortes nachzuempfinden. Der Floddernachwuchs wuselte laut plärrend um einen herum und besonders Papa Flodder suchte offenbar meine Nähe. Da ich keine Lust hatte, 3. Frau in seinem Harem zu werden und wir alle einfach nur unsere Ruhe haben wollten, waren wir ständig auf der Flucht vor Flodders. Aber diese Familie hing uns hartnäckig an den Fersen und war nur sehr schwerlich abzuschütteln.
Das Höhleninnere gleicht einer wunderschönen, winterlichen Märchenlandschaft mit unzähligen Stalagtiten, die eiszapfengleich aus der Decke wachsen und an den Höhlenwänden wallenden Schneevorhängen aus Kalkstein. Auf Santa Claus, der mit seinem vollbeladenen Schlitten an uns vorbeisaust, haben wir leider vergeblich gewartet.
Beim Verlassen der Höhle wurde natürlich wieder der Kopf mit Wasser benetzt, um die Geister nicht mit ans Tageslicht zu nehmen. Kurze Zeit später saßen wir dann wieder in unserem Auto. Beim Davonfahren konnte ich gerade noch Familie Flodder sehen, wie sie in einen weißen Toyota stieg (Modell Xtralarge). BYE-BYE Familie Flodder - dachte ich mir. Als wir 10 Minuten später an einem Obststand hielten, um frische Erdbeeren zu kaufen, kam plötzlich ein weißes Auto auf den Parkplatz gerollt - Flodderalarm...
Und weil wir schließlich auch noch nicht alles hier kennen, wollten wir es den vielen Touristen gleich tun und die berühmten Waitomo Caves besichtigen. Diese liegen ca. 120 km südlich von Raglan, mitten im Herzen von King Country, wie das dortige "Bundesland" vielversprechend heißt. Nach rund 2 Stunden Fahrt, bei ständigem Wechsel von Regen und Sonnenschein durch eine wunderschön saftiggrüne, hügelige Hobbit Landschaft, erreichten wir dann Waitomo. Der Untergrund gleicht hier einem löchrigen Käse - ein rund 50 Kilometer langes, teilweise noch unerforschtes, durch Wassererosion entstandenes Höhlensystem aus Kalkstein, erstreckt sich unterhalb dieses Ortes, der übersetzt wohl so etwas wie "Wasserloch" heißt. Wir entschieden uns für die familienfreundliche Höhlen-Kombo: Besichtigung der Glühwürmchen-Höhle sowie der Ruakura Cave ("Zwei-Hunde-Höhle"). Für den richtigen Nervenkitzel, mit Autoschläuchen auf einem unterirdischen Flußsystem zu schwimmen (Blackwaterrafting) oder sich hunderte Meter von den Höhlenwänden abzuseilen, müssen wir später, ohne Kinder, nochmal wiederkommen...
Unsere erste Tour führte uns in die Glowworm Cave. Vorbei an unzähligen Stalagtiten (na klar, hängend) und Stalagmiten (die auf dem Boden), die in 100 Jahren nur einen Zentimeter wachsen, kamen wir in einen großen Saal, in dem gelegentlich aufgrund der guten Akustik Konzerte stattfinden. Um dies zu demonstrieren forderte unser Guide die Teilnehmer der Gruppe auf, doch eine Gesangesprobe abzugeben. So standen wir also in der stockfinsteren Höhle und hörten uns eine Viertelstunde lang das Gejaule amerikanischer Touristen an, die sich am "stars spangled banner" versuchten. Die fanden das offensichtlich sehr spaßig. ICH nicht!!! Gerade wollte ich schon völlig entnervt: "Die Affen rasen durch den Wald" singen, um damit den schauerlichen Spuk zu beenden. Aber glücklicher Weise (sonst wären wohl alle Glühwürmer spontan tot von der Decke gefallen) nahm das Ganze dann doch noch ein natürliches Ende.
Dafür wurden wir glücklicherweise kurze Zeit später mit einem absolut magischen Erlebnis entschädigt. In einem Boot glitten wir völlig lautlos auf einem Fluß durch die Dunkelheit. Nur ständiges Wassertropfen von der Decke und leichtes Rauschen des unterirdischen Stromes war zu hören. Bis sich plötzlich über uns der wunderschönste Lichterhimmel darbot. Die Höhlendecke war übersät mit Tausenden von Glühwürmchen, was genau genommen gar keine Würmer, sondern Mückenlarven sind. Diese lassen klebrige, leuchtende Fäden von der Höhlendecke wie kleine Angeln baumeln, um damit ihre nichtsahnenden Fressopfer heimtückisch anzulocken. Bei Licht betrachtet wirkt das ganze eher wie ein riesengroßer Flokati Fransenteppich. Das ist wahrhaftig ein Naturereignis unvergesslicher Art. Noch bis zum Höhlenausgang hatte ich Gänsehaut.
Ein Shuttle brachte uns später zur nächsten Höhle, der Ruakuri Cave, die auch, wie viele Höhlen in Neuseeland, Begräbnisstätte von Maori-Heiligen ist. Der ursprüngliche Höhleneingang musste geschlossen werden, weil sich genau an dieser Stelle, eine Maori Ruhestätte befindet. Stattdessen wurde sehr aufwändig ein neuer Höhleneingang geschaffen, der schraubenartig 60 Meter in die Tiefe führt und es möglich macht, die Höhle auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen zu betreten.
Da das nasse Element in der Maori-Mythologie eine ganz besondere Rolle spielt, benetzt man sich beim Betreten der Höhle mit von der Höhlendecke tropfendem Wasser, welches bis zu 18 Monate braucht, bis es hier unten ankommt. Leider war auch hier wieder Familie Flodder mit von der Partie, die uns schon in der ersten Höhle schwer genervt hatte und sicher so manchen Wurm zum Durchglühen gebracht hat: Dauerbreitgrinsender Papa-Flodder, mit 2 kugelrunden, sich ähnelnden Mama-Flodders (Vielehe?!?) , plus 8 Kinder verschiedenen Alters. Die machten es einem sehr schwer, den besonderen Spirit dieses heiligen Ortes nachzuempfinden. Der Floddernachwuchs wuselte laut plärrend um einen herum und besonders Papa Flodder suchte offenbar meine Nähe. Da ich keine Lust hatte, 3. Frau in seinem Harem zu werden und wir alle einfach nur unsere Ruhe haben wollten, waren wir ständig auf der Flucht vor Flodders. Aber diese Familie hing uns hartnäckig an den Fersen und war nur sehr schwerlich abzuschütteln.
Das Höhleninnere gleicht einer wunderschönen, winterlichen Märchenlandschaft mit unzähligen Stalagtiten, die eiszapfengleich aus der Decke wachsen und an den Höhlenwänden wallenden Schneevorhängen aus Kalkstein. Auf Santa Claus, der mit seinem vollbeladenen Schlitten an uns vorbeisaust, haben wir leider vergeblich gewartet.
Beim Verlassen der Höhle wurde natürlich wieder der Kopf mit Wasser benetzt, um die Geister nicht mit ans Tageslicht zu nehmen. Kurze Zeit später saßen wir dann wieder in unserem Auto. Beim Davonfahren konnte ich gerade noch Familie Flodder sehen, wie sie in einen weißen Toyota stieg (Modell Xtralarge). BYE-BYE Familie Flodder - dachte ich mir. Als wir 10 Minuten später an einem Obststand hielten, um frische Erdbeeren zu kaufen, kam plötzlich ein weißes Auto auf den Parkplatz gerollt - Flodderalarm...
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Samstag, 22. Oktober 2011
Alles schwarz
Neuseeland ist im Rugby-Fieber, da sieht das ganze Land schwarz. Morgen spielen die All Blacks im WM-Finale gegen Frankreich. Die Spannung ist enorm und die Unterstützung für das Team unfassbar. Kein Auto, kein Haus und auch kein Supermarkt (wie hier, "unser" Pak'n'Save in Hamilton) ohne Fan-Bekundung - ach was Huldigung! - an die Mannschaft ganz in Schwarz.
Go the All Blacks, go!
Freitag, 21. Oktober 2011
Ferienprogramm
Bin mit den Jungs heute auf dem Roy Orbison Look-Alike-Festival... Na ja, in Wirklichkeit in Hamilton im Kino: Die Schluempfe in 3D! Was macht man nicht alles in den Ferien. :-)
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Hovels of the World
Eigentlich war das mal als eine Marketingaktion für SIEGENIA-AUBI gedacht. Daraus ist leider - vorerst - nix geworden. Aber diese Hovels ("Bruchbuden"), von denen es hier am Ende der Welt nur so wimmelt, sind einfach zu schön um Sie im Ordner "Eigene Bilder" zu verstecken. Deshalb ab jetzt in loser Folge bei uns im Blog zu bewundern. Bei Interesse können wir auch einen Kontakt zu örtlichen Immobilienmaklern herstellen! :-)
Montag, 17. Oktober 2011
Oktoberfest am anderen Ende der Welt
Nie habe ich es geschafft, im Oktober in München zu sein. Nicht, dass es mich nicht gereizt hätte, im Gegenteil, ich habe immer schon gerne gefeiert, aber es hat sich nun mal einfach nicht ergeben. Nun sitze ich hier am anderen Ende der Welt - und bekomme eine Einladung zum Oktoberfest! Wie schräg ist das! Diese Einladung kann ich deshalb einfach nicht ausschlagen.
Man kennt ja diese typischen Auswanderersoaps, wo sich Deutsche zusammenschließen, um dann Brauchtumspflege zu betreiben. Wie spießig! Da geht man weg aus Deutschland und isst Sauerkraut, Kartoffelklöße und Schwarzwälderkirschtorte zusammen? Hört Ernst Mosch und die Egerländer und trauert ein Stück seiner alten Heimat hinterher. Aber genau dieser seltsamen Erfahrung wollte ich mich aussetzen! Sandra hatte schon hilfsbereiterweise ein original 70iger Jahre Dirndl ihrer (neuseeländischen!) Schwiegermutter für mich organisiert!
Selbiges Modell, smaragdgrün, mit pinkem Blumenmuster und rosa Schürze, soll auch Grace Kelly auf einem Wiesn-Besuch getragen haben. Und da ich selbst eine Leidenschaft zur Verkleidung habe (was kann man von einem kölschen Mädchen auch anderes erwarten, Verkleidungs-Gen eben) kam mir dieses Dirndl genau recht! Thomas und Nils entschieden sich für ein Outfit im 1. FC Köln Trikot und Niklas verkleidete sich kreativ als "Bayer im Nationaltrikot" mit diversen Fundstücken aus seiner Verkleidungskiste.
Mit original (Siegerländer) Krombacher (Jaaa! Gibt es hier neben Schöfferhofer Weizen und Becks tatsächlich im Supermarkt), Fleischpflanzerln à la Alfons Schubeck und kultigem 70iger Jahre Käse-Partyigel, machten wir uns Samstag Nachmittag auf den Weg Richtung Hamilton. Mitten im Brachland, zwischen Hamilton und Pirongia, hieß es, vom Highway abzubiegen. Die Landschaft ähnelt hier sehr stark dem Bergischen Land, was zusätzlich für Heimatgefühle sorgte. Dann endlich fanden wir nach längerer Suche den Ort der Festivität: Das Zuhause von Sue und gleichzeitig auch ein Reiterhof. Sue ist Aussie, liebt Deutschland sowie dessen Küche und Musik. Deshalb ist sie anscheinend auch Präsidentin der hiesigen Goethe Society und richtet jährlich dieses Event aus.
Als wir dort eintrafen, traute ich meinen Augen nicht! Zahlreiche Leute standen auf der Terrasse und unterhielten sich angeregt, aber niemand war verkleidet. Am liebsten hätte ich mich ins Auto verkrümelt und wäre wieder schnell abgebraust. Ich fühlte mich wie ein Außerirdischer, der gerade unbekleidet auf der Erde gelandet ist... Da entdeckte uns Sandra, die anscheinend meine einzige Verbündete in Sachen bayrischer Tracht war. Naja, jetzt gab es also kein Entrinnen mehr. Augen zu und durch! Der Abend war trotzdem sehr nett und unterhaltsam und am Ende tauchte auch noch eine junge Deutsche - eine westfälische Austauschreiterin auf dem Pferdehof - im knappen Dirndl auf!
Und so bunt wie wir 3 Dirndlträgerinnen uns präsentierten, so bunt waren auch die Gäste: von Jung bis Alt, Deutsche, Kiwis, Österreicher und Schweizer. Und sogar eine Düsseldorferin, Kristina, war mit von der Partie! Wir hatten sofort die gleiche, rheinische Wellenlänge. Am anderen Ende der Welt sind wir doch zu allererst Rheinländer. Als sie sich zum Schluss verabschiedete, schlug sie mir vor, einen "Jecken-Stammtisch" zu gründen. Ich bin auf jeden Fall mit dabei! Hoch lebe die Rheinland-Connection!
Es war auf jeden Fall ein merkwürdiges Gefühl, hier, am Ende der Welt, deutsche Volksmusik und das typisch deutsche Partybuffet mit Nudel- und Kartoffelsalat, Würstchen und so weiter vorzufinden. Und zum Oktoberfest müssen wir dann doch irgendwann mal nach München kommen...
Man kennt ja diese typischen Auswanderersoaps, wo sich Deutsche zusammenschließen, um dann Brauchtumspflege zu betreiben. Wie spießig! Da geht man weg aus Deutschland und isst Sauerkraut, Kartoffelklöße und Schwarzwälderkirschtorte zusammen? Hört Ernst Mosch und die Egerländer und trauert ein Stück seiner alten Heimat hinterher. Aber genau dieser seltsamen Erfahrung wollte ich mich aussetzen! Sandra hatte schon hilfsbereiterweise ein original 70iger Jahre Dirndl ihrer (neuseeländischen!) Schwiegermutter für mich organisiert!
Selbiges Modell, smaragdgrün, mit pinkem Blumenmuster und rosa Schürze, soll auch Grace Kelly auf einem Wiesn-Besuch getragen haben. Und da ich selbst eine Leidenschaft zur Verkleidung habe (was kann man von einem kölschen Mädchen auch anderes erwarten, Verkleidungs-Gen eben) kam mir dieses Dirndl genau recht! Thomas und Nils entschieden sich für ein Outfit im 1. FC Köln Trikot und Niklas verkleidete sich kreativ als "Bayer im Nationaltrikot" mit diversen Fundstücken aus seiner Verkleidungskiste.
Mit original (Siegerländer) Krombacher (Jaaa! Gibt es hier neben Schöfferhofer Weizen und Becks tatsächlich im Supermarkt), Fleischpflanzerln à la Alfons Schubeck und kultigem 70iger Jahre Käse-Partyigel, machten wir uns Samstag Nachmittag auf den Weg Richtung Hamilton. Mitten im Brachland, zwischen Hamilton und Pirongia, hieß es, vom Highway abzubiegen. Die Landschaft ähnelt hier sehr stark dem Bergischen Land, was zusätzlich für Heimatgefühle sorgte. Dann endlich fanden wir nach längerer Suche den Ort der Festivität: Das Zuhause von Sue und gleichzeitig auch ein Reiterhof. Sue ist Aussie, liebt Deutschland sowie dessen Küche und Musik. Deshalb ist sie anscheinend auch Präsidentin der hiesigen Goethe Society und richtet jährlich dieses Event aus.
Als wir dort eintrafen, traute ich meinen Augen nicht! Zahlreiche Leute standen auf der Terrasse und unterhielten sich angeregt, aber niemand war verkleidet. Am liebsten hätte ich mich ins Auto verkrümelt und wäre wieder schnell abgebraust. Ich fühlte mich wie ein Außerirdischer, der gerade unbekleidet auf der Erde gelandet ist... Da entdeckte uns Sandra, die anscheinend meine einzige Verbündete in Sachen bayrischer Tracht war. Naja, jetzt gab es also kein Entrinnen mehr. Augen zu und durch! Der Abend war trotzdem sehr nett und unterhaltsam und am Ende tauchte auch noch eine junge Deutsche - eine westfälische Austauschreiterin auf dem Pferdehof - im knappen Dirndl auf!
Und so bunt wie wir 3 Dirndlträgerinnen uns präsentierten, so bunt waren auch die Gäste: von Jung bis Alt, Deutsche, Kiwis, Österreicher und Schweizer. Und sogar eine Düsseldorferin, Kristina, war mit von der Partie! Wir hatten sofort die gleiche, rheinische Wellenlänge. Am anderen Ende der Welt sind wir doch zu allererst Rheinländer. Als sie sich zum Schluss verabschiedete, schlug sie mir vor, einen "Jecken-Stammtisch" zu gründen. Ich bin auf jeden Fall mit dabei! Hoch lebe die Rheinland-Connection!
Es war auf jeden Fall ein merkwürdiges Gefühl, hier, am Ende der Welt, deutsche Volksmusik und das typisch deutsche Partybuffet mit Nudel- und Kartoffelsalat, Würstchen und so weiter vorzufinden. Und zum Oktoberfest müssen wir dann doch irgendwann mal nach München kommen...
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Samstag, 15. Oktober 2011
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Raglan by the sea
...seen from the space. Und jetzt kann man auch gut erkennen, dass der magische Mount Karioi ein waschechter Vulkan ist. Wobei das Weiße kein Rauch, sondern nur ein Woelkchen ist. Hoffe ich doch...
Dienstag, 11. Oktober 2011
App III
Raglan State Prison account no. 0815/4711
offenders n. & n. wessling
ATTENTION: they might cause serious harm
offenders n. & n. wessling
ATTENTION: they might cause serious harm
Sonntag, 9. Oktober 2011
Live dabei - Rugby WM in Neuseeland
Ich kann mich noch an einen Sonntag Abend vor einem Jahr erinnern, als wir im Orca mit Björn zusammen ein Rugby Match zwischen Australien und den All Blacks aus Neuseeland anschauten. Björn versuchte uns - damals noch jungfräulichen Laien - mit den Regeln dieser archaischen Sportart vertraut zu machen.
Das Spiel zwischen 28 zu Fleisch gewordenen Kleiderschränken, die Testosteron gesteuert einen verunglückt anmutenden Fußball nicht nach vorne sondern nach hinten werfen und sich ständig wie paarungswillige Käfer auf einen Haufen übereinander stürzen, rau herumstoßen und drücken, fand ich eher amüsant als spannend. An diesem Abend blieb Rugby für mich das Buch mit sieben Siegeln. Aber jeder weiß, wenn man in Neuseeland lebt, kann man sich dessen Nationalsport nur schlecht entziehen. Sich als Rugby unwissender und desinteressierter Muffel zu outen bedeutet, krasser Außenseiter hier zu sein. So habe ich mich wohl entschlossen, anfänglich vermutlich mehr aus reinem Pragmatismus, mich ganz zaghaft diesem fremdartigen Sport anzunähern.
Und als dann die Weltmeisterschaft anstand, war es überhaupt gar keine Frage - da mußten wir unbedingt hin. So schoß Thomas im Internet spontan vier Stehplatztickets für überschaubare 120 NZD. Die Karten für bezahlbare All Blacks Spiele waren da leider alle schon vergriffen. Aber ein Spiel zwischen Wales und Fidschi versprach auf jeden Fall stimmungsvoll zu werden und da einer der besten Freunde von Niklas, Elan und seine Familie auch aus Wales kommen, wußten wir auch schon, zu wem wir halten sollten...
So fuhren wir also letzten Sonntag am späten Nachmittag voller Vorfreude nach Hamilton, um dort unser allererstes Rugbyspiel live zu erleben. Das Waikato Stadion, mit 25.800 Plätzen, war restlos ausverkauft und trotzdem, als wir am Stadion eine Stunde vor Spielbeginn eintrafen, war die Atmosphäre total entspannt und friedlich. Ein kostenfreier Parkplatz direkt um die Ecke war schnell gefunden, der Einlass ins Stadion ohne lange Warteschlangen, schnell und problemlos und ein super Stehplatz mit guten Sitzmöglichkeiten bot sich uns auch sofort. Der Himmel über uns hatte sich leider schon leicht zugezogen und verhieß nichts Gutes. Aber das sollte unserer Stimmung keinen Abbruch tun! Es füllte sich jetzt so langsam um uns herum und das bunte Treiben, hatte ein wenig die Anmutung von Karneval. Viele Wales-Fans trugen grüne Haarpracht und hatten Ihre Landesfahne, welche von einem roten Drachen geziert wird, kunstvoll um sich drappiert.
Und auch leider pünktlich mit Spielbeginn entschlossen sich spontan alle prall gefüllten Regenwolken über uns, sich ihres Ballastes zu entledigen. Aber wen störts? Wer ein echter Kiwi sein will, ist mit Regenjacke ausgestattet und klagt nicht! Die Stimmung im Stadion war trotzdem gut. Nils feuerte die Waliser ständig mit "Go Wales, go" und"Fidschi you never will gewinnen" an. Das Publikum hingegen tat dies mit La Olas.
Leider entwickelte sich aus dem Wolkenbruch ein Dauernieselregen. Meine Kangaroos waren schon völlig vollgelaufen und meine nackten Zehen zu Eiszapfen erstarrt, obwohl hinter uns "Crocodile Dundee" mit einem riesen Regenschirm stand (zumindest sah der Typ so aus) und uns netterweise so vor dem völligen Aufweichen schützte.
Trotzdem fassten wir zur Halbzeit - schweren Herzens - den Entschluss, vorzeitig das Stadion zu verlassen, vermutlich hätte sonst alles mit einer schrecklichen Erkältung geendet. Dies taten im übrigen auch viele Fidschianer, die bei einem Halbzeitstand von 31:0 für Wales ziemlich frustriert und desillusioniert waren.
Als wir zu Hause eintrafen, bekamen wir gerade noch das Endergebnis mit: 66:0 für Wales! Das war ein eindeutiger Sieg! Rugby, Du gefällst mir!
Das Spiel zwischen 28 zu Fleisch gewordenen Kleiderschränken, die Testosteron gesteuert einen verunglückt anmutenden Fußball nicht nach vorne sondern nach hinten werfen und sich ständig wie paarungswillige Käfer auf einen Haufen übereinander stürzen, rau herumstoßen und drücken, fand ich eher amüsant als spannend. An diesem Abend blieb Rugby für mich das Buch mit sieben Siegeln. Aber jeder weiß, wenn man in Neuseeland lebt, kann man sich dessen Nationalsport nur schlecht entziehen. Sich als Rugby unwissender und desinteressierter Muffel zu outen bedeutet, krasser Außenseiter hier zu sein. So habe ich mich wohl entschlossen, anfänglich vermutlich mehr aus reinem Pragmatismus, mich ganz zaghaft diesem fremdartigen Sport anzunähern.
Und als dann die Weltmeisterschaft anstand, war es überhaupt gar keine Frage - da mußten wir unbedingt hin. So schoß Thomas im Internet spontan vier Stehplatztickets für überschaubare 120 NZD. Die Karten für bezahlbare All Blacks Spiele waren da leider alle schon vergriffen. Aber ein Spiel zwischen Wales und Fidschi versprach auf jeden Fall stimmungsvoll zu werden und da einer der besten Freunde von Niklas, Elan und seine Familie auch aus Wales kommen, wußten wir auch schon, zu wem wir halten sollten...
So fuhren wir also letzten Sonntag am späten Nachmittag voller Vorfreude nach Hamilton, um dort unser allererstes Rugbyspiel live zu erleben. Das Waikato Stadion, mit 25.800 Plätzen, war restlos ausverkauft und trotzdem, als wir am Stadion eine Stunde vor Spielbeginn eintrafen, war die Atmosphäre total entspannt und friedlich. Ein kostenfreier Parkplatz direkt um die Ecke war schnell gefunden, der Einlass ins Stadion ohne lange Warteschlangen, schnell und problemlos und ein super Stehplatz mit guten Sitzmöglichkeiten bot sich uns auch sofort. Der Himmel über uns hatte sich leider schon leicht zugezogen und verhieß nichts Gutes. Aber das sollte unserer Stimmung keinen Abbruch tun! Es füllte sich jetzt so langsam um uns herum und das bunte Treiben, hatte ein wenig die Anmutung von Karneval. Viele Wales-Fans trugen grüne Haarpracht und hatten Ihre Landesfahne, welche von einem roten Drachen geziert wird, kunstvoll um sich drappiert.
Ähnlich die Fidschianer. Diese jedoch mit hellblauen Perücken und mit entsprechender Flagge geschmückt . Teilweise waren sie auch mit hellblauen Mülltüten bekleidet, natürlich im Farbton passend zu den Haaren. Mit Heineken Dosenbier, Fritten und frittierten Würstchen mit Ketchuphaube wurde die Wartezeit ein wenig verkürzt.
Pünktlich gegen 18.00 Uhr begann das Spiel. Vorher natürlich mit einem furchteinflößenden Kriegstanz der Fidschianer, sehr ähnlich dem neuseeländischen Haka. Aber ihr beeindruckender Einschüchterungsversuch hatte offensichtlich keine Wirkung. Im Gegenteil: Die Waliser spielten die Fidschianer überlegen in Grund und Boden.
Und auch leider pünktlich mit Spielbeginn entschlossen sich spontan alle prall gefüllten Regenwolken über uns, sich ihres Ballastes zu entledigen. Aber wen störts? Wer ein echter Kiwi sein will, ist mit Regenjacke ausgestattet und klagt nicht! Die Stimmung im Stadion war trotzdem gut. Nils feuerte die Waliser ständig mit "Go Wales, go" und"Fidschi you never will gewinnen" an. Das Publikum hingegen tat dies mit La Olas.
Leider entwickelte sich aus dem Wolkenbruch ein Dauernieselregen. Meine Kangaroos waren schon völlig vollgelaufen und meine nackten Zehen zu Eiszapfen erstarrt, obwohl hinter uns "Crocodile Dundee" mit einem riesen Regenschirm stand (zumindest sah der Typ so aus) und uns netterweise so vor dem völligen Aufweichen schützte.
Trotzdem fassten wir zur Halbzeit - schweren Herzens - den Entschluss, vorzeitig das Stadion zu verlassen, vermutlich hätte sonst alles mit einer schrecklichen Erkältung geendet. Dies taten im übrigen auch viele Fidschianer, die bei einem Halbzeitstand von 31:0 für Wales ziemlich frustriert und desillusioniert waren.
Als wir zu Hause eintrafen, bekamen wir gerade noch das Endergebnis mit: 66:0 für Wales! Das war ein eindeutiger Sieg! Rugby, Du gefällst mir!
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Samstag, 8. Oktober 2011
Saturday Night @ Kaitoke Bay
Sieht so aus, dass das Christkind bei uns so langsam die Arbeit aufnimmt und anfängt, Plätzchen zu backen...
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